Optische Biometrie und Sonderlinsen

Im Rahmen der Voruntersuchung zur Cataract-Operation (grauer Star) wird das Auge exakt vermessen und die mutmaßlich bestmögliche Kunstlinse berechnet.

Ziel dieser Berechnung ist, dass nach der Operation eine möglichst schwache Brille getragen werden muss sowie ein möglichst gutes Sehen ohne Brille möglich ist. Es gibt ein berührungsfreies Messverfahren, welches auf der Laser-Technik beruht. Zur Berechnung der Kunstlinse ist dieses Verfahren weltweit anerkannt. In unserer Praxis können wir Ihnen dieses Messverfahren anbieten.

Daher gibt es ein berührungsfreies Messverfahren, das auf der Laser-Technik beruht. Zur Berechnung der Kunstlinse ist dieses Verfahren weltweit anerkannt. Auch in unserer Praxis können wir Ihnen dieses Messverfahren anbieten. Die Wahrscheinlichkeit, ein für Ihre Situation bestmögliches Ergebnis nach der Operation zu erzielen, steigt mit der Verwendung dieses Verfahrens an.

Sonderlinsen

Die im Rahmen der gesetzlichen Krankenversicherung durchgeführte Katarakt-OP beinhaltet auch die Kunstlinse, die in das Auge eingesetzt wird. Hierbei handelt es sich um eine qualitativ hochwertige Faltlinse aus einem sehr gut verträglichen Material (Acrylat). Weiterhin gibt es jedoch auch noch andere Kunstlinsensorten mit speziellen Eigenschaf-ten. Die Kosten hierfür werden von den Krankenkassen nicht übernommen und müssten, sollten Sie eine der nachfolgenden Kunstlinsen wünschen, von Ihnen getragen werden.

 

Linsen zur Korrektur der Hornhautverkrümmung (Astigmatismus)

Bei Patienten mit einer größeren Hornhautverkrümmung, muss diese auch nach der Operation durch eine Brille aus-geglichen werden. Es besteht allerdings die Möglichkeit, die Hornhautverkrümmung mit einer entsprechenden Kunst-linse bereits im Auge weitgehend zu korrigieren. Das Ergebnis ist eine bessere Sehschärfe in der Ferne auch ohne Brille.


Multifokallinsen

Normalerweise wird eine Monofokallinse implantiert. Das heißt, das die Sehschärfe nach der Operation auch ohne Brille in einer bestimmten Entfernung, meist wird die Fernsicht gewählt, gut ist. Mit einer Multifokallinse ist das Sehen nicht nur in der Ferne ohne Brille gut sondern auch beim Lesen. Dies kommt daher, dass gleichzeitig zwei verschiedene Entfernungen auf die Netzhaut scharf abgebildet werden und man sich dann willentlich für eines der beiden Bilder entscheidet, welches gerade gesehen werden soll. Ein Großteil der Patienten, die sich für eine Multifokallinse entschieden haben, kommen nach der OP ohne Brille zurecht. Ein geringer Teil kommt damit allerdings nicht zurecht, so dass hier dann auch nach der OP eine Brille erforderlich ist.


Aberationskorrigierende Linsen

Einem physikalischen Prinzip zur Folge werden die Randstrahlen einer sphärischen Linse anders abgebildet als die Strahlen, die durch ihre Mitte gehen. Dies führt zum Beispiel dazu, dass wir mit weiten Pupillen schlechter sehen als mit engen. Die aberationskorrigierenden Kunstlinsen gleichen dies durch eine spezielle Linsengeometrie teilweise aus. So kommt es, dass man mit einer aberationskorrigierenden Linse nachts oder in der Dämmerung, z.B. beim Auto-fahren, wenn unsere Pupillen weiter geöffnet sind, besser sehen kann. Tagsüber, wenn die Pupillen eng sind, macht sich der Unterschied gegenüber einer normalen sphärischen Kunstlinse kaum bemerkbar.


Getönte Linsen (Blaufilter, Violettfilter)

Nach der OP des Grauen Stares kommt wieder mehr Licht in das Auge hinein. Hiervon kann besonders das kurzwellige violette und blaue Licht die Netzhaut belasten und damit das Risiko für eine Makuladegeneration erhöhen. Es gibt getönte Linsen, die das violette und blaue Licht zum Teil herausfiltern. Dies soll die Makula schützen und das Risiko einer Makuladegeneration vermindern. Wissenschaftlich bewiesen ist dies bis jetzt allerdings nicht. Weiterhin führt die Tönung der Linse zu einer leicht verfälschten Farbwahrnehmung ähnlich einer getönten Brille, die auch einen ähnlichen Schutzeffekt hat.


Experimentelle Linsen

Lichtadjustierbare Linsen bestehen aus einem spez. Silikonmaterial, dass nach Implantation im Auge durch gezielte Lichteinwirkung seine Form verändert. Hierdurch kann nach der OP die Refraktion noch korrigiert werden und erst wenn einem das Ergebnis zusagt, wird in einem weiteren Bestrahlungsvorgang die Linsenstärke fixiert. Bis zu diesem Schritt muss der Patient eine spezielle Lichtschutzbrille tragen. Diese Art der Linse ist noch in der Erprobung und Langzeitergebnisse und eventuelle Probleme sind noch nicht bekannt.„Add on“ ist ein Verfahren, bei dem in einem kleinen Zeiteingriff eine weitere Kunstlinse vor die bereits vorhandene Linse gesetzt wird. Hierbei können neben einem Refraktionsausgleich auch Tönungen oder Multifokallinsen nachträglich eingesetzt werden. So besteht auch noch nach der Katarakt-OP die Möglichkeit, die gewünschten Eigenschaften spezieller Linsen hinzuzufügen.